Wie finde ich den passenden Coach? 

Die Suche nach der passenden Unterstützung für Themen, die dich beschäftigen, kann mühsam sein. Derzeit gleicht das Finden eines Psychotherapieplatzes einem Fünfer im Lotto. Viele, die sich kompetente Begleitung wünschen, strecken daher ihre Fühler auch in Richtung Coaching aus. Allein für Berlin zeigen Internetsuchmaschinen x-tausende Treffer für Coaches an. Die Verfügbarkeit scheint hier also kein Problem zu sein. Aber wie finde ich die Begleitung, die zu mir und meinen Themen passt und tatsächlich weiterhilft? 
 
Zuerst einmal ein wichtiger Fakt zum Einstieg: Coaching ist kein rechtlich geschützter Begriff. Das bedeutet, dass es keinerlei Ausbildung bedarf, um ein Coaching anzubieten. Grundsätzlich kann jede Person, die Interesse daran hat, Menschen auf einem Entwicklungsweg zu begleiten, das unter dem Titel Coaching tun.
 
Wenn du ein bestimmtes Thema, Projekt oder Problem hast, bei dem du dich unterstützen lassen möchtest, kannst du also bspw. schauen, ob es Coaches gibt, die Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt und/oder sich darauf spezialisiert haben.
 
Dass es keiner Ausbildung für die Berufsbezeichnung Coach braucht, bedeutet aber nicht, dass es diese nicht gibt. Es existieren verschiedenste Ausbildungsformate, die sich bzgl. der Ausrichtung, Methoden, Dauer etc. unterscheiden. Du kannst dich auf der Website deines Coachs über dessen/deren Ausbildung belesen oder direkt nachfragen, wie dein Coach sich qualifiziert hat und welche Methode/Ausrichtung im Coaching vordergründig ist. Dasselbe gilt auch für die Mitgliedschaft in Dachverbänden.
 
Wie auch bei der Therapeut*innensuche empfehle ich dir aber vor allem, dir die Zeit zu nehmen, jemanden zu finden, mit der/dem du dich wohl und sicher fühlst. Coaching bietet dir im besten Fall einen vertrauensvollen Rahmen, in dem du deine Themen betrachten, bewegen und weiterentwickeln kannst.  Das funktioniert vor allem, wenn dir dein Coach sympathisch ist und du Vertrauen in seine/ihre Expertise und Begleitung hast. Ein Kernpunkt, an dem sich die Qualität der Coachingbeziehung zeigt, ist beispielsweise, wie dein Coach Konflikte zwischen euch beiden händelt.
 
Auch über Bekannte kannst du dich erkundigen, ob sie dir jemanden empfehlen können. Ein professioneller Coach unterliegt der Verschwiegenheit und wird eure Prozesse und Themen strikt voneinander trennen. Abraten möchte ich aber davon, in Liebesbeziehungen denselben Coach zu besuchen (dazu an anderer Stelle mehr).
 
Du hast jemanden gefunden, mit dem du erfolgreich und vertrauensvoll arbeiten kannst? Wunderbar!
Es kann sein, dass du merkst, dass bestimmte Themen prima in diesem Rahmen aufgehoben sind, du aber wahrnimmst, dass ihr bei anderen Problemen nicht gemeinsam weiterkommt. Das muss nicht bedeuten, dass du die Coaching-Beziehung deshalb beenden musst. Vielleicht gilt es einfach, die Themen zu splitten. Hab ruhig den Mut, das mit deinem Coach zu thematisieren! Vielleicht hat er/sie ja sogar eine Empfehlung für dich, wer für die Begleitung des „Sackgassen-Themas“ geeignet sein könnte. 
 
Zu guter Letzt ein Allgemeinplatz: Menschen verändern sich. Coaching ist nicht zuletzt ein Mittel genau dazu. So kann es gut sein, dass du irgendwann den Eindruck hast, dass es jetzt gut ist mit diesem Coach (oder dem Coaching überhaupt). Ein kompetenter und wohlwollender Coach ist daran interessiert, dass du in deinem Leben selbstständig zufrieden bist und auf dem für dich passendsten Weg vorankommst. Ein Abschiedstermin kann den Raum für eine gemeinsame Würdigung des Coachingprozesses geben und die Tür offen halten, zukünftig wieder anzuknüpfen oder sich nach kompetenten Kolleg*innen zu erkundigen.
 
Ich wünsche dir bei deiner Suche alles Gute und dass du eine Begleitung findest, die zu dir passt und dir gut tut!
 
   
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