Wie gehe ich mit Dünnhäutigkeit um?

 

Diese außergewöhnliche Zeit fordert uns manchmal mehr ab, als wir bemerken. Vielleicht kennst du Momente, in denen du leichter gereizt bist als üblich oder dich eher angegriffen, ausgelaugt oder kraftlos fühlst. Umgangssprachlich sagen wir dazu auch Dünnhäutigkeit. Das ist an sich nichts schlechtes, aber gerade bei vielen Anforderungen wünschen wir uns manchmal ein „dickeres Fell“. Da das leider nicht mal eben so wächst, braucht es individuell passende Strategien, um gut für sich zu sorgen. Ein Zauberwort heißt: Selbstfürsorge.

Auf das Thema werde ich sicher noch öfter und ausführlicher eingehen. Für heute möchte ich dir aber eine kleine Meditation an die Hand geben, um dich für Momente, in denen du akut ein „dickeres Fell“ brauchst, auszurüsten.

 

Suche dir einen Ort, an dem du dich ein paar Minuten voll auf dich konzentrieren und Ruhe finden kannst. Nimm eine bequeme Position ein, in der du einen Moment entspannt verweilen kannst.

 

Denke an einen Ort – vielleicht in der Natur, an dem du dich besonders wohl, sicher und geborgen fühlst.

 

Spüre diesen Ort mit all deinen Sinnen: Fühle hinein, mit welchen Körperteilen du mit dem Boden verbunden bist.

 

Dann sieh dich um. Nimm die Geräusche und Gerüche an diesem Ort wahr. Spüre die Temperatur und das Gefühl auf deiner Haut.

 

Nimm wahr, welche Größe dieser Ort der Kraft hat. Spüre die Ausdehnung des Schutzraums um dich herum. Wie groß muss dieser Raum für dich sein, damit du dich kraftvoll, geschützt und sicher fühlst?

 

Erinnere dich nun aus dieser kraftvollen Position heraus – als würdest du einen Film darüber sehen – an einen Moment der Dünnhäutigkeit. Betrachte dein damaliges oder potenzielles Ich wie eine unterstützende Instanz, die dieser Person beisteht.

 

Erinnere dich an die Größe deines Kraftorts und stelle sie diesem betroffenen Teil zur Verfügung, indem du eine Grenze in der Größe des Kraftorts um sie herum abzeichnest. Alle äußeren Einflüsse befinden sich nun außerhalb dieser Grenze.

 

Du kannst dir diese Grenze bildlich vorstellen, sie ertasten oder sie dir als Geräuschkulisse vorstellen. Was auch immer dir am leichtesten fällt. Je stärker du sie mit allen Sinnen verbildlichst, desto leichter wird es zukünftig sein, sie dir in Momenten der Dünnhäutigkeit als verbündete Energie zu nutze zu machen.

 

 

Optional:

 

Falls du dich gerade in deiner vollen Kraft fühlst, kannst du noch einen Schritt weiter gehen und dir die Energien anschauen, die an die äußeren Hülle deiner Grenze klopfen. Greif dir einen Aspekt heraus und sei für einen Moment diese Energie. Verkörpere sie und schau, was sie für eine Bewegung macht oder welche Figur sie vielleicht verkörpert.

Kennst du diese Energie von dir selbst? In welchem/n Bereich/en deines Lebens könntest du sie gut gebrauchen?

 

So kannst du dir das Potenzial der Energien zu eigen machen und sie konstruktiv (er-)leben.

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